
Neuralink ist das 2017 gegründete Startup von Elon Musk, dass es sich zum Ziel gesetzt hat Hirnimplantate für medizinische Zwecke zu entwickeln. Vorerst ist das Ziel erkrankten Menschen dabei zu helfen, beispielsweise Prothesen besser steuern zu können oder sensorische Defizite beim Hören und Sehen auszugleichen. „Wir sollten die Option haben, mit künstlicher Intelligenz zu verschmelzen.“, ist jedoch die große Zukunftsvision des Tech-Startup Gründers. Laut Musk werden Menschen nie so schnell Informationen ausgeben können, wie Maschinen, sprich, um mit künstlicher Intelligenz mithalten zu können, ist die Maschinisierung des menschlichen Gehirns notwendig. „Es ist keine Pflicht, man kann sich aussuchen, ob man das will.“, sagt Musk, „Es sollte aber die Option geben.“ Bis dieses Konzept final ausgereift ist, wird noch einige Zeit vergehen, die einzelnen Bauteile, die dafür verwendet werden, hat Elon Musk aber bereits im Juli 2019 präsentiert:
- Ultradünne Übertragungskabel: ein Drittel des Durchmessers eines menschlichen Haares. Mehr als 3.00 Elektroden können auf bis zu 96 dieser Fasern verteilt werden, elektrische Potenziale im Gehirn messen und weiterleiten.
- Eine Implantationsmaschine: Für die Implantation wird ein eigener Roboter entwickelt, der bis zu 6 Fasern pro Minute ins Gehirn schieben kann.
- Ein Verstärkerchip: Säubert den Verarbeitungsprozessor und verstärkt die Signale.
Ende August wurde der erste funktionierende Prototyp in San Francisco präsentiert. Das Gerät wird anstatt eines entsprechenden Stücks Schädelknochen eingesetzt, ist rund, 8 mm dick, hat einen Durchmesser von ca. 2 Zentimetern und überträgt Informationen zwischen Neuronen und dem Smartphone. Der Minicomputer kommuniziert per Bluetooth mit einer App. Anders als andere Prototypen davor, ist diese Version nach der Implantation nicht mehr sichtbar. Der Roboter, der die Implantation durchführt, ist bereits so ausgeklügelt, dass außer einer kleinen Narbe unter den Haaren und Bewegungssensoren ausgestattet. „Das Gerät könnte die Gesundheit überwachen und zum Beispiel bei Gefahr von Herzinfarkt oder Schlaganfall warnen“, sagt Elon Musk. Die ersten Neuralink-Geräte sollen noch sehr teuer sein. Langfristig sollen die Kosten aber auf ein paar tausend Dollar gesenkt werden. Demonstriert wurde der Prototyp an einem Testschwein namens Gertrude. Über eine kabellose Bluetooth Verbindung konnten Nervenimpulse übertragen werden, wenn das Schwein seinen Rüssel bewegte. Auch an anderen Schweinen wurde getestetes wurde auch bewiesen, dass es Schweine gibt, denen das Implantat wieder entfernt wurde und die keinerlei Schäden davontrugen.
Es ist nicht so, dass das Startup diese Technologie neu erfunden hat. In Labors werden schon länger Tests mit der Stimulation von Hirnströmen durchgeführt. Neuralink optimierte diese Technologie und macht sie markttauglich. Bis es allerdings zu einer Iron Man ähnlichen Fusion kommt, wird es wohl noch dauern.